
Eine bahnbrechende Idee, ein riesiges Startkapital und ohne Master-Abschluss geht sowieso nix? Pustekuchen. Auch ohne diese Voraussetzungen kannst du Freiberuflerin oder Freiberufler werden und dir damit ein erfolgreiches Business aufbauen. Doch was brauchst du tatsächlich, um freiberuflich zu arbeiten?
Der innere Antrieb
Unsere Welt ist im Wandel und die Themen Ortsunabhängigkeit, Selbstverwirklichung und Freiheit schwirren immer mehr durch die Köpfe der Angestellten. 9 to 5 ist out. Und unter Palmen am Meer kann man doch sowieso viel kreativer sein.
So zumindest hat sich bei mir der Gedanke manifestiert, Freiberuflerin zu werden. Und mein Antrieb ist noch immer so stark, dass ich jede Hürde einfach überrenne.
Mach dir also im Vorfeld bewusst: Was ist dein innerer Antrieb? – Willst du dich von deinem Angestellt*innen-Dasein befreien? Kreativ entfalten? Oder einfach in der Sonne arbeiten?
Wenn du Freiberuflerin oder Freiberufler werden willst, solltest du dir damit immer einen kleinen Traum erfüllen. Denn dann wirst du auch Probleme und Herausforderungen viel leichter überwinden. Handle jedoch niemals (nur) aus reiner Unzufriedenheit, denn viele Freiberufler*innen scheitern, weil es ihnen an Willenskraft fehlt.
Erfahrungen in deinem Bereich
Die häufigste Frage ist wohl: welchen Abschluss brauche ich eigentlich, um Freiberuflerin oder Freiberufler zu werden?
Zum freiberuflich arbeiten, brauchst du keinen höchstmöglichen Bildungsabschluss oder jahrelange Berufserfahrung. Auch ohne entsprechende Ausbildung oder abgeschlossenes Studium kannst du dich als Freiberuflerin oder als Freiberufler selbstständig machen und erfolgreich werden.
Natürlich ist es trotzdem immer von Vorteil, wenn du im Vorfeld schon in der Branche Erfahrungen sammeln bzw. hinein schnuppern konntest, in der du nun freiberuflich arbeiten willst. Sicher entscheidest du dich sowieso für einen Bereich, mit dem du schon Berührungspunkte in irgendeiner Art und Weise hattest.
Folgende freiberufliche Tätigkeitsfelder sind momentan super gefragt:
- Marketing
- Copywriting / Werbetexten
- Übersetzungen
- Lektorate
- Fotografie und Filme
- Film- und Videoschnitt
- Buchhaltung
- Virtuelle Assistenz
- Verkauf
- Kundendienst
- (Online)-Coaching und Beratung
- Web- oder Grafikdesign
- Programmierung
- und viele mehr
Viel wichtiger als deine bisherigen Erfahrungen sind jedoch deine Interessen für eine freiberufliche Tätigkeit. Denn als Freiberuflerin oder Freiberufler wirst du dich rund um die Uhr mit diesem Thema beschäftigen, dich dazu weiterbilden und dir immer mehr Erfahrungen aneignen.
Du wirst sogar nachts davon träumen, morgens als erstes daran denken und deinen Freund*innen ständig dein Freiberufler*innen-Herz ausschütten. Wenn du darauf keinen Bock hast, bringt dir auch dein 1,0-Master nix. Handle aus Leidenschaft!
Skills
Aber mal Hand aufs Herz: aus dir wird nicht so schnell ein IT-Profi, wenn du noch keine Programmiersprache kannst. Du wirst nächste Woche kein*e Datenanalytiker*in, wenn du noch nie etwas von der linearen Regression gehört hast. Und klar: zum Übersetzen solltest du mindestens eine Fremdsprache im Schlaf nuscheln können.
Willst du also schnell als Freiberuflerin oder als Freiberufler Geld verdienen und erfolgreich werden, brauchst du entsprechende Skills in deinem Gebiet. Als Selbstständige*r bist du deiner Konkurrenz viel härter ausgesetzt und MUSST mit Expertise überzeugen, damit du deine Kund*innen glücklich machst, diese wiederkommen und dich weiterempfehlen.
Außerdem bist du plötzlich Mädchen oder Junge für alles: heute Projektmanager*in und Verkäufer*in, morgen steht Social Media Marketing an. Und und auch Buchhaltung muss diesen Monat noch gemacht werden.
Klar: man kann alles lernen und gut darin werden. Doch das kostet viel Zeit (und Geld). Such dir also einen Bereich aus, in dem du schon was draufhast und direkt los starten kannst. Denn umso besser deine Skills, desto höhere Preise kannst du auch verlangen. Und desto eher kannst du erfolgreiche Höhenflüge erleben.
Apropos Preise als Freiberufler oder Freiberuflerin: In meinem Buch “Als Texter*in vom Schreiben leben” findest du einen detaillierten Stundensatz-Rechner, der dir dabei hilft, deine Preise zu kalkulieren.
Und noch etwas: zweifle nicht an deinen Fähigkeiten, denn was du (noch) nicht kannst, wirst du dir sicher bald durch Kurse, Bücher oder Seminare aneignen.
Aber lass lieber die Finger von teuren Kursen, die dir nur aufgrund der Zertifizierung etwas bringen. Nach denen wird dich niemals jemand fragen. Mach lieber Weiterbildungen, die deinem Köpfchen langfristig was bringen. Glaub an deine Talente. Und nicht an die verstaubten Zertifikate an deiner Wand.
Equipment
Das Coole am Freiberufler*innen-Dasein ist ja, dass du nicht viel brauchst, um zu starten. Meist genügt für den Start der Laptop, der zwar ohne den Schreibtisch auskommt, aber natürlich die für dich wichtige Tools und Softwares verfügen sollte. Vielleicht gibt es die ja aber vorerst auch erst einmal kostenlos?!
Diese Dinge brauchst du für den Start als Freiberufler oder Freiberuflerin jedoch definitiv:
- Laptop
- externe Festplatte
- Terminplaner
- Smartphone mit guter Kamera
- Online Banking Zugang
- Programm für deine Buchhaltung (das kann am Anfang auch Excel sein)
- weitere digitale Tools oder Equipment (je nach Branche)
Bedenke außerdem, dass du nun deinen Service anbietest und dafür ist dein Auftritt nach außen unverzichtbar. Klar, du kannst mit einem Stapel Visitenkarten starten und deine Dienstleistungen über Social Media, Face-to-Face oder Online-Plattformen kommunizieren. Früher oder später brauchst du jedoch unbedingt eine eigene Website mit einem Portfolio, um dich selbst zu vermarkten und bei Google und Co gefunden zu werden.
Eine Strategie
Einfach mal den Job kündigen, beim Finanzamt melden und zur erfolgreichen Freiberuflerin oder zum erfolgreichen Freiberufler werden? Kann klappen, muss es aber nicht.
Du brauchst eine Strategie. Klingt vielleicht beängstigender als es ist, denn gerade am Anfang hat noch niemand den vollen Durchblick. Versuche aber trotzdem, dir einen (ungefähren) Plan zu machen.
Was sind deine Ziele für das erste Jahr? Woher kriegst du deine Kund*innen? Wie setzt du deine Preise fest? Wer macht deine Buchhaltung? Wieviel musst du mindestens verdienen, um deine Kosten zu decken? Wer ist deine Zielgruppe? Und so weiter…
Du brauchst keine mega strikte Struktur. Was du aber brauchst, sind klare Ziele und einen Plan, den du verfolgst. Außerdem musst du vor deinem Start darüber Bescheid wissen, wie Freiberuflerinnen und Freiberufler überhaupt arbeiten und welche rechtlichen Hürden auf dich zukommen.
Und jetzt die gute Nachricht. Es heißt nicht umsonst FREIberufler*in. Du bsit frei, in allem, was du tust. Deine Ziele sind so flexibel, wie du selbst. Trotzdem wird es dir helfen, einen Mini-Businessplan zu verfassen, der dir deinen Weg leuchtet, aber eben nicht streng vorgibt. Denn du wirst merken, als Freiberuflerin oder als Freiberufler biegst du auch öfter mal spontan ab. Nur Stillstand ist ein absolutes No Go!
Ein finanzielles Polster
Ich weiß. Ich habe gesagt, du brauchst kein riesiges Startkapital, um Freiberuflerin oder Freiberufler zu werden. Aber: du brauchst eins. Wenigstens ein kleines finanzielles Polster.
Vom Worst Case wollen wir nicht ausgehen, aber aller Anfang ist schwer. Bis du stabil auf den Beinen stehst und ordentlich Knete verdienst, wird es einige Monate dauern. Und auch danach lauern immer mal wieder schlechte Zeiten. Oder die Steuernachzahlung ist fällig.
Außerdem wird es Dinge geben, bei denen du dir vielleicht Hilfe suchen wirst – zum Beispiel bei den Texten für deine Website, deiner Steuererklärung oder deinen Social Media Kampagnen. Solche Investitionen lohnen sich zwar, kosten aber auch erst einmal Geld.
Unterschätze deine Ausgaben als Freiberufler oder als Freiberuflerin nicht, denn neben deinen Lebenshaltungskosten fallen nun auch viele (versteckte) Kosten, wie Steuern, Versicherungen, Tools und Fahrtkosten an.
Kurz gesagt: leg dir vor dem Start etwas Geld zur Seite, um für Unvorhersehbares und tiefe Phasen vorbereitet zu sein. Außerdem musst du als Freiberuflerin oder Freiberufler immer über einen Überblick über deine Finanzen haben.
Spezielle Charaktereigenschaften
Okay, das soll jetzt keine stereotypische Verallgemeinerung sein, denn es ist cool, dass alle Freiberufler*innen so verschieden sind. Aber trotzdem gibt es einige Eigenschaften, die du mitbringen solltest, um als Freiberufler oder Freiberuflerin erfolgreich zu werden:
- Produktivität
- Organisationstalent
- Struktur
- Disziplin
- Ausdauer
- Willenskraft
- Zielstrebigkeit
- Effizienz
- Selbstvertrauen
- Kommunikationspotenzial
- Lernbereitschaft
- Leidenschaft
- eine harte Schale
Als Freiberufler*in musst du dich nicht nur jeden Tag selbst organisieren und effizient an einer Sache dran bleiben. Vor allem musst du dich selbst verkaufen. Voller Leidenschaft für dein Thema.
Aber weißt du was: einige Dinge kannst du dir später noch aneignen oder sie kommen von ganz allein – wie die Zielstrebigkeit, wenn du wirklich für dein Business brennst.
Das richtige Mindset
Wobei wir gleich beim nächsten Punkt wären: du bist nun Unternehmer*in. Selbstbewusst. Fokussiert. Unnachgiebig.
Vielleicht hat dich dein*e Chef*in damals auf der Arbeit untergebuttert. Oder in der Uni warst du das stille Mäuschen in der letzten Reihe. Diese Zeiten sind nun vorbei. Schluss mit Unterwürfigkeit. Nun bist du der Boss.
Du wirst verhandeln müssen, auch mal Nein sagen und vor allem dein Angebot jederzeit selbstbewusst pitchen können. Aber hey: vergiss dabei trotzdem nicht nett zu sein.
Eine bequeme Jogginghose
Okay, kleiner Scherz. Aber für mich ist sie echt überlebenswichtig. Und sogar bei wichtigen Skype-Meetings darf sie mit 😉
Fazit: Du willst Freiberuflerin oder Freiberufler werden? Dann besiege den Feind in deinem Kopf
Existenzängste. Zweifel. Unsicherheiten. Wenn du wirklich unabhängig und selbstbestimmt arbeiten möchtest, solltest du dich davon ganz schnell verabschieden und deinen Traum verwirklichen. Der klopft nämlich nicht einfach so an deine Tür, während du im Büro Däumchen drehst und ständig auf die Uhr schaust.
Und nun heißt es: spring ins kalte Wasser. Und tob dich aus! Die Welt wartet darauf, dass du endlich anfängst und jemanden mit deinen Fähigkeiten glücklich machst. Aber vor allem, dass du glücklich wirst!
Du willst Freiberuflerin oder Freiberufler werden und vom Schreiben leben? Dann helfen dir sicher mein Blog und mein Ratgeber (Als Texter*in vom Schreiben leben).
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